Camping mit Baby stellen sich die meisten Menschen zunächst ziemlich herausfordernd vor. Das kann es auch sein, doch wie bei allen Dinge im Leben ist Vorbereitung die Grundvoraussetzung.

Im folgenden Text findet man praktische Tipps und Vorschläge was man mitnehmen sollte um Camping mit Baby zu einem entspannten und freudigen Erlebnis zu machen.

Was brauche ich mit?

Das ist die wohl wichtigste Frage für den Campingurlaub mit Baby. Je nachdem wo man Urlaub macht unterscheiden sich natürlich die Infrastruktur und die Einkaufsmöglichkeiten. Für ein gutes Gefühl macht es aber auf jeden Fall Sinn eine umfassende Grundausstattung mit den wesentlichsten Dingen mitzuführen.

Medizinisches

Sicherlich der wesentlichste Punkt. In den deutschsprachigen Ländern ist die medizinische Infrastruktur ausgesprochen gut und das flächendeckend. Je nachdem wohin man reist kann man aber nicht davon ausgehen, dass das dort genauso ist. Deshalb sollten folgende Dinge in der Reiseapotheke nicht fehlen:

  • Schmerzmittel (fiebersenkend) in Zäpfchenform (wirkt am schnellsten)
  • Erste Hilfe Set (beinhaltet Pflaster, Desinfektionsmittel, etc. – alles drinnen was man braucht)
  • Wundsalbe (für bisschen wunden Po) & Zinksalbe (für sehr wunden Po)
  • Kochsalzlösung und Nasenspray für verschnupfte Babynasen
  • Fieberthermometer
  • Sicherheitshalber Allergiemittel für unerwartet heftige Reaktionen auf Insektenstiche

Familienzelt kaufen

Zusätzlich zu den physischen Dingen die man mitnehmen sollte, ist auch eine Vorbereitung was die Infrastruktur anbelangt sinnvoll. Adressen und Kontaktdaten vom passenden Kinderarzt / Allgemeinmediziner sowie des nächsten Krankenhauses und der Rettung im Urlaubsort sollte man recherchieren und schnell parat haben.

Als kleiner Tipp empfiehlt es sich noch sich zu informieren, welche Leistungen der eigene Auto-Schutzbrief abdeckt. Oft sind da Leistungen wie ein Hubschrauber Flug ins Heimatland im Ernstfall oder eine private Zusatzkrankenversicherung im Ausland enthalten.

Grundausstattung

Eigentlich benötigt man alles, was man normalerweise in die passende Wickeltasche packt, nur eben für einen längeren Zeitraum.

  • Nahrung
  • Spielzeuge
  • Wickelsachen (Windeln, etc.)
  • ausreichend Kleidung (vorher checken ob man vor Ort eine Waschmaschine benutzen kann), dabei auch für kalte Tage / Nächte vorsorgen
  • Feuchttücher
  • Badesachen inkl. Schwimmwindeln
  • Sonnenbrille
  • möglicherweise ein Reisebett
  • einen Schlafsack
  • mehrere Mützen
  • vielleicht einen Hochstuhl (ist ganz klein wenn man ihn in Einzelteilen mitführt und vor Ort aufbaut)
  • Bücher / Bilderbücher
  • Regenschutz
  • Kinderwagen / Buggy
  • Ausreichend Handtücher
  • Baby Badewanne
  • Wasserkocher
  • eine Heizmöglichkeit für überraschend kalte Tage (z.B. kleiner Heizstrahler)
  • ein Töpfchen für ältere Babys / Kleinkinder
  • und vieles vieles mehr

Diese Liste ist natürlich nicht abschließend zu verstehen, sollte aber als gute Basis dienen können. Der Schlüssel ist einfach, gut vorbereitet zu sein. Ausflüge mit Baby sind teilweise schon wie der „Auszug aus Ägypten“ und ein Urlaub ist genauso nur im Großformat. Dennoch fühlt man sich am wohlsten, wenn man wirklich für alle Eventualitäten gerüstet ist und sollte lieber zu viel als zu wenig einpacken.

Unterbringung

Je nachdem ob man in einem Zelt, einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil wohnen wird muss man sich ausstatten.

Ein Zelt sollte wirklich von allen Seiten gut wasserdicht sein. Auch Fliegengitter empfehlen sich. Ein großes Vordach ist eigentlich ein Muss. Ordentliche Isomatten die wirklich flächig den ganzen Boden bedecken sind auch sehr wichtig. Ideal sind natürlich Zelte bei denen das Material bereits einen UV-Schutz integriert hat, dann ist man auch unabhängiger vom zugewiesenen Platz. Zuletzt sollte das Zelt natürlich groß genug sein um alle wesentlichen Dinge unterzubringen. Nicht unterschätzen wie viel Platz beispielsweise ein Reisebett in Anspruch nimmt.

Wohnwägen / Wohnmobile sind eigentlich in der Regel gut ausgestattet und bieten ordentlichen Komfort für den Aufenthalt. Hat man noch ein großes Vordach ist man wunderbar gerüstet für die Zeit am Campingplatz.

Als komfortablere Camping-Variante bieten mittlerweile viele Campingplätze kleine Mobilheime als Unterkunft an. Die haben durchschnittlich zwischen 20 und 30 Quadratmeter und bieten natürlich einen weit höheren Komfort und sind unkomplizierter für die meisten Eltern. Klar kostet das dann aber ein wenig mehr. Ob das immer noch „echtes“ Camping ist muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Worauf achten?

Da Babys noch gar nicht oder sehr eingeschränkt mobil sind, gibt es eigentlich nur sehr wenige wesentliche Dinge die man beachten muss.

Die Sonne

Babys verfügen die ersten Monate noch über keinen funktionierenden Sonnenschutz der Haut. Sie sind sehr empfindlich und sollten speziell im Sommer nur ganz vereinzelt der direkten Sonne ausgesetzt werden. Im Schatten ist der beste Platz für ein Baby. Alle positiven Effekte der Sonne (wie z.B. Vitamin D-Bildung) können die Babys auch im Schatten erfahren.

Je nach Camping Platz gibt es entweder vorhandene Schattenspender, wie etwa große Bäume, oder man muss selbst für Schatten sorgen. Ein Sonnenschirm oder ein Sonnensegel sowie ein großes Vordach vor dem Zelt oder Wohnwagen sind eine gute Basis.

Auch Kleidung sollte verwendet werden. Den Babys wird entgegen der Erwartungen dadurch nicht heißer, vorausgesetzt es handelt sich um helle und luftige Kleidung.

Der Kopf sollte besonders gut geschützt sein. Hier gibt es Kappen mit einem langen Nackenschutz (Wüsten-Käppchen), im Idealfall wählt man ein Material mit UV-Schutz.

Sonnencreme sollte man der empfindlichen Babyhaut ersparen wenn es möglich ist. Kommt man nicht darum herum, dann eine mit möglichst wenig Zusatzstoffen und einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden.

Essen & Trinken

Viel zu trinken ist wichtig und sollte forciert werden. Babys vergessen gerne darauf und sollten einfach regelmäßig Wasser, stark verdünnte Fruchtsäfte oder leichte Tees angeboten bekommen. Auch Stillmütter sollten versuchen zusätzlich Wasser zu geben, schlicht um den eigenen Kreislauf zu schonen.

Mit dem Essen haben es Stillmütter leicht. Die Brust erfüllt alle Bedürfnisse. Für Beikost Experimente ist der Campingurlaub der ideale Ort. Obst, Brot und Joghurt sind im Süden immer verfügbar und ein guter Punkt um zu starten. Wenn alles dreckig wird kann man das am Campingplatz gelassen sehen.

Wenn das Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird empfiehlt es sich, sicherheitshalber die komplette Grundausstattung selbst mitzunehmen. Natürlich hängt es vom Urlaubsland ab, in europäischen Ländern kann man, minimale Sprachkenntnisse vorausgesetzt, wohl alles kaufen was man zu Hause auch kaufen würde.

Für Beikost bzw. Kinder die bereits vollständig über normale Nahrung ernährt werden gilt dasselbe Prinzip. Sicherheitshalber eine Basis Ausstattung mitnehmen – natürlich abhängig vom Land in dem gecampt wird.

Ein kleiner Insider-Tipp:

Milchpulver, Gläschen, etc. sind oft in klassischen Touristenregionen (zumindest in Europa) teurer als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Das heißt auch vom Kostenstandpunkt aus kann es vorteilhaft sein besser mehr mitzunehmen.

Entertainment

Camping ist auch für Babys ein tolles Erlebnis. Draußen ist einfach die natürlichste Umgebung für jedes Kind und das genießen sie sichtlich. Wichtig ist, dass man als Eltern das Thema Hygiene (was Erde, etc. anbelangt) gelassen sieht. Natürlicher Dreck stärkt das Immunsystem und fördert die sensomotorischen Fähigkeiten ungemein. In einer Umgebung wie einem Campingplatz sollten es auch Eltern genießen, dass man insgesamt nicht so stark auf Dreck achten muss. In einer Wohnung / einem Haus gibt es viele heikle Dinge die tatsächlich besser nicht schmutzig oder nass werden sollten. Auf einem Campingplatz ist das viel entspannter.

Kleine Ausflüge sind natürlich auch mit Baby möglich. Achtet man auf die richtige Dosis und schützt das Baby entsprechend vor der Sonne, kann man sich durchaus einiges in der Urlaubsregion ansehen. Hier muss man einfach die Zeichen des eigenen Kindes deuten. Aller Wahrscheinlichkeit nach signalisieren die Kleinen, wenn es ihnen zu viel wird. Ein solider geländegängiger Buggy sowie eine passende Wickeltasche erleichtern Ausflüge enorm.

 

In diesem Sinne eine schöne Zeit auf dem Campingplatz!

Entsprechend vorbereitet ist das eine sehr sehr entspannende und natürliche Art mit Babys Urlaub zu machen.